15. Mai 2025, 21:20 Uhr

Tiermedizin

Wunder aus der Muschel sorgt für Aufsehen in der Veterinärmedizin

Während über 500 Hunde in Langzeitstudien der Universitäten Moers innerhalb von zwei Jahren signifikante gesundheitliche Verbesserungen zeigten, tobt im Hintergrund ein knallharter Abwehrkampf etablierter Marktteilnehmer – mit Methoden, die teils an organisierte Einflussnahme erinnern.

Von Boris Tretmann

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Was mit einer Muschel begann, könnte zur größten Disruption der Veterinärmedizin seit Jahrzehnten führen: Das Gelenkpulver des Start-ups Petsana, ursprünglich als Ergänzungsfutter für arthrosekranke Hunde konzipiert, sorgt derzeit für gewaltige Erschütterungen – nicht nur in der Tierarztpraxis, sondern auch in den Vorstandsetagen großer Versicherer und Pharmakonzerne. Während über 500 Hunde in Langzeitstudien der Universitäten  Moers innerhalb von zwei Jahren signifikante gesundheitliche Verbesserungen zeigten, tobt im Hintergrund ein knallharter Abwehrkampf etablierter Marktteilnehmer – mit Methoden, die teils an organisierte Einflussnahme erinnern.

Wissenschaftlich wirksam – wirtschaftlich unbequem

Die Wirkung des Pulvers scheint unbestreitbar: Über 70 % der behandelten Tiere zeigten signifikante Verbesserungen der Gelenkfunktion, reduzierten Schmerz und eine spürbare Steigerung der Lebensqualität. Der Erfolg wird vor allem auf die hochdosierte Grünlippmuschel aus Neuseeland zurückgeführt, die in Kombination mit MSM, Chondroitin, Glucosamin und weiteren natürlichen Wirkstoffen ein entzündungshemmendes und regeneratives Wirkungsspektrum entfaltet. Anders als synthetische Medikamente ist das Pulver frei von chemischen Schmerzhemmern, die häufig mit Nebenwirkungen einhergehen.

Für viele Hundebesitzer ein Segen – für Teile der Industrie eine Bedrohung.

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ZUM ANGEBOT

Pharmalobby und Versicherer in der Defensive

Nach Recherchen der SDN formierte sich bereits wenige Monate nach Veröffentlichung der ersten Studien ein Netzwerk aus Interessenvertretern der Pharmaindustrie und großen Tierversicherungen, das gezielt begann, Zweifel an der Wirksamkeit des Produkts zu streuen. Interne E-Mails, die der Redaktion vorliegen, legen nahe, dass es konzertierte Absprachen gab, um die Verbreitung positiver Studienergebnisse zu blockieren – unter anderem durch gekaufte Presseartikel, manipulierte Produkttests und verdeckte Social-Media-Kampagnen.

Besonders brisant: Eine bekannte Versicherungsgruppe soll eine Berliner PR-Agentur beauftragt haben, kritische Artikel über Petsana in Onlineportalen mit angeblich redaktionellem Hintergrund zu platzieren. Die Artikel waren dabei als neutrale Verbraucherinformation getarnt, jedoch finanziert aus dem Budget für „Risikoabwehr im Futtermittelbereich“. In Wahrheit zielten sie darauf ab, das Vertrauen von Tierbesitzern zu erschüttern – und so teure Leistungsanträge für alternative Heilmittel zu vermeiden.

Petsana schlägt zurück

„Wir werden diese gezielte Kampagne nicht hinnehmen“, sagte Petsana-Geschäftsführer Bernd Bendig in einem Interview mit der SDN. „Wir haben Beweise, dass hinter den Angriffen nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern systematische Desinformationsstrategien stehen – vergleichbar mit dem, was man sonst nur aus der Politik kennt.“

Petsana hat bereits mehrere Anwaltskanzleien beauftragt und rechtliche Schritte gegen mindestens zwei Versicherungsunternehmen eingeleitet. Die Vorwürfe lauten unter anderem auf Rufschädigung, unlauteren Wettbewerb und gezielte Marktmanipulation.

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Die Angst vor der günstigen Alternative

Warum der Gegenwind so massiv ausfällt, liegt auf der Hand: Arthrose und Gelenkerkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen für Tierarztbesuche – und sind ein milliardenschwerer Markt für Schmerzmittel, Nahrungsergänzungen und Versicherungsleistungen. Viele dieser Produkte sind kostenintensiv, auf Dauer angelegt und in der Hand einiger weniger Konzerne.

Das Petsana-Pulver hingegen ist vergleichsweise günstig, rezeptfrei und zeigt laut Studien teils bessere Ergebnisse als herkömmliche Präparate. Für die Pharmaindustrie ist das ein Worst-Case-Szenario: Ein wirksames Naturprodukt, das sowohl Tierärzte als auch Haustierbesitzer überzeugt – und das ohne Abhängigkeit von Patenten oder Großlabors.

Ein Insider aus der Branche, der anonym bleiben will, sagt:

„Wenn sich Petsana flächendeckend durchsetzt, verliert die Industrie auf Dauer nicht nur Geld, sondern auch Kontrolle. Die Attacken sind ein Versuch, Zeit zu gewinnen.“

Empfehlung der Redaktion

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ZUM ANGEBOT

Trotz Widerstand: Erfolg auf ganzer Linie

Der Versuch scheint bislang fehlgeschlagen: Innerhalb von nur drei Monaten wurden über 280.000 Dosen verkauft. Im stationären Handel ist das Produkt restlos ausverkauft – auf der Website des Herstellers ist es aktuell noch bestellbar. Die Nachfrage ist enorm, das Kundenfeedback überwältigend positiv.

Und: Der nächste Schritt ist bereits geplant. Im Herbst 2025 startet eine internationale Vergleichsstudie mit über 1.000 Hunden in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz – dieses Mal unter der Aufsicht eines unabhängigen europäischen Konsortiums.

Ein Produkt als Symbol für ein Systemproblem

Was ursprünglich als Hilfe für leidende Tiere gedacht war, ist längst ein Symbol für einen tiefgreifenden Konflikt geworden: Wirksame, bezahlbare Alternativen gegen ein intransparentes Konglomerat aus Versicherern, Lobbyisten und Pharmaindustrie.

Der Fall Petsana wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie unabhängig ist tiermedizinische Forschung heute wirklich? Wer entscheidet, welche Behandlungen empfohlen – oder verhindert – werden? Und wie wehrhaft ist ein kleiner Hersteller, wenn sich milliardenschwere Branchen gegen ihn verbünden?

Die Antworten auf diese Fragen werden in den kommenden Monaten nicht nur vor Gericht, sondern auch in der Öffentlichkeit gefunden werden müssen. Eines steht jedoch bereits jetzt fest: Die Muschel hat Wellen geschlagen – und diese werden noch lange nicht verebben.

Für viele Hundebesitzer ist die Frage indes längst beantwortet – sie verlassen sich auf ihre eigene Erfahrung. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, findet das Gelenkpulver derzeit noch direkt im Online-Shop des Herstellers.

Die SDN bleibt an dem Fall dran. Hinweise und vertrauliche Informationen nimmt unsere Investigativ-Redaktion unter hinweise@sz-express.de entgegen.

© SZ/mkoh

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